Petra Arnold – Reportagefotografie

Für Ihre umfangreichen Reportagen begleitet sie Menschen zum Teil über Monate oder gar Jahre hinweg. Dadurch werden persönliche Aufnahmen aus deren Leben möglich, die einen intimen Blick auf die Charaktere innerhalb ihres Gesellschaftskreises zeigen. Setzt man die Einzelbilder zusammen, so entstehen Geschichten, die einem visuellen Tagebuch gleichen.

Petra Arnold gilt als distanzierte Augenzeugin und ist bestrebt, ihre Abgebildeten charakteristisch wiederzugeben. Bei den unterschiedlichsten Ansätzen findet sich eine magnetische Anziehung zu Menschen und Dingen abseits der üblichen Pfade. Sie hat einen geschärften Blick sowohl für Alltägliches als auch für Extreme. Immer ist der gemeinsame Nenner die Individualität.

Die Mitglieder der charismatischen Rockband Mother Tongue aus Los Angeles fallen in dieses Muster. Unangepasst, eigenwillig und gegensätzlich. Die Mannheimer Fotografin Petra Arnold fotografierte die Band während etlicher Tourneen. Es entstanden Backstage-Aufnahmen oder Portraits wie auch zahlreiche Live-Shots.

Offen und neugierig, frei von Vorurteilen und ohne zu werten, begegnet Petra Arnold Menschen verschiedenster Milieus. Diese Aspekte sind auch Voraussetzung für eine Reportage über die Hells Angels Luxemburg. Über den Motorradclub hat die Fotografin zahlreiche Aspekte und Facetten dokumentiert und gibt Einblicke in eine ansonsten abgeschottete Welt. Die Bilder umfassen die ersten fünf Jahre des luxemburgischen Ablegers.

Als Langzeitprojekt begleitet Petra Arnold immer wieder den kleinen familiengeführten Wanderzirkus Fischer, der in zehnter Generation existiert. In ihrer Fotoreportage dokumentiert sie dessen Alltag und erfasst private und gesellschaftliche Realitäten des Milieus.

Ihre Kamera gibt ihr die Distanz und gewährt die Möglichkeit, ganz nah zu sein. Die entstandenen Bilder zeugen von einer privaten, unparteiischen Sicht auf Menschen und Situationen fern jeder Sensationsgier. Die Suche nach authentischen Augenblicken beschreibt die Fotografin als ihre größte Triebfeder — immer bewusst, dass Bilder und Emotionen ihre eigene Wirklichkeit erzählen.

„Look and see a different world“, bemerkte jemand einmal zu den Fotografien der Bildkünstlerin.